Der Porsche 914 ist ein bemerkenswerter Sportwagen, der aus einer einzigartigen Kooperation zwischen Volkswagen und Porsche hervorging. Dieser Artikel beleuchtet die turbulente Entwicklungsgeschichte, die technischen Besonderheiten und die Produktionsdetails dieses ikonischen Fahrzeugs.
Zwei Marken, ein Auto: Die faszinierende Entstehung des Porsche 914
Mitte der 1960er Jahre standen sowohl Volkswagen als auch Porsche vor einer Herausforderung: Volkswagen suchte nach einem Nachfolger für den Karmann Ghia, während Porsche ein Einstiegsmodell unterhalb des 911 benötigte. 1966 trafen sich VW-Chef Heinrich Nordhoff und Porsche-Chef Ferry Porsche und vereinbarten per Handschlag die Zusammenarbeit zur Entwicklung eines preiswerten Mittelmotorsportwagens.
Die Entwicklung verlief jedoch nicht reibungslos. Nach dem Tod von Nordhoff im Jahr 1968 übernahm Kurt Lotz die Führung bei VW und forderte die alleinigen Vertriebsrechte für das neue Modell, was zu Spannungen mit Porsche führte. Schließlich einigte man sich auf den Namen „VW-Porsche“ und einen gemeinsamen Vertrieb.
Fertigung und Debüt: Der Porsche 914 startet durch
Der Porsche 914 feierte 1969 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) als erster deutscher Serienmittelmotorsportwagen Premiere[2]. Die Produktion wurde hauptsächlich von Karmann übernommen, wobei die meisten Fahrzeuge als VW-Porsche 914/4 mit einem VW-Vierzylindermotor gebaut wurden. Insgesamt wurden 115.631 Exemplare dieses Modells hergestellt.
Porsche fertigte zudem 3.353 Exemplare des 914/6, der mit einem 2,0-Liter-Sechszylindermotor aus dem Porsche 911 T ausgestattet war. Neben diesen Hauptmodellen gab es auch einige besonders sportliche Sondermodelle wie den 914/6 R, 916 und 914/8, die in sehr geringen Stückzahlen produziert wurden.
Die Produktion des Porsche 914 lief von Herbst 1969 bis Anfang 1976 und endete mit knapp 120.000 gebauten Fahrzeugen.
Mittelmotor-Magie: Die technischen Finessen des Porsche 914
Der Porsche 914 war ein Mittelmotor-Sportwagen mit Hinterradantrieb und verfügte über eine Rahmen-Boden-Anlage mit aufgeschweißter Karosserie und integriertem Sicherheitsbügel. Die Dachschale des Targadachs bestand aus Kunststoff und konnte leicht abgenommen und im Heckkofferraum verstaut werden.
Das Fahrwerk des 914 war technisch fortschrittlich und bestand vorne aus Querlenkern mit längs liegenden Torsionsstäben und Dämpferbeinen. Die Hinterräder wurden von Schräglenkern geführt und waren schrauben gefedert, mit konzentrisch angeordneten Teleskopstoßdämpfern und zusätzlichen Vulkollan-Hohlfedern. Die Zahnstangenlenkung von ZF und Scheibenbremsen an allen Rädern gehörten ebenfalls zur Ausstattung.
Die Motoren des 914 waren luftgekühlte Boxermotoren in verschiedenen Ausführungen. Der 914/4 war mit einem 1,7-Liter-Vierzylindermotor ausgestattet, während der 914/6 einen 2,0-Liter-Sechszylindermotor aus dem Porsche 911 T erhielt.
Herausforderungen meistern: die Erfolge des Porsche 914
Obwohl der Porsche 914 technisch fortschrittlich war, litt er unter Imageproblemen. Die Verbindung von Volkswagen und Porsche führte zu einer gewissen Skepsis bei den Käufern, und der hohe Preis der Sechszylinderversionen machte den 914 für viele unerschwinglich. Dennoch konnte der 914 eine treue Fangemeinde aufbauen und gilt heute als Klassiker unter den Sportwagen.
Der Porsche 914 und sein Platz in der Automobilgeschichte
Der Porsche 914 ist ein faszinierendes Beispiel für die Zusammenarbeit zweier großer Automobilhersteller. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten und Imageprobleme hat der 914 seinen Platz in der Automobilgeschichte gefunden und bleibt ein begehrtes Sammlerstück für Oldtimer-Enthusiasten.