Game over.

Eigentlich sollte an dieser Stelle der aktuelle Blog-Artikel über alle heuer anstehenden Termine mit unserm elektrifizierten VW-Porsche stehen. Geschrieben ist er und in den Entwürfen gespeichert. Doch wie so oft im Leben kommt´s erstens anders und zweitens als gedacht.

Jetzt haben wir leider ein echtes Sorgenkind: Unser 914E ist momentan nicht in bester Verfassung. Eine kleine Unachtsamkeit eines Kollegen hatte eine verheerende Wirkung für das Auto und unsere diesjährige Planung. Wir hoffen, sie ist nur aufgeschoben und nicht komplett abgesagt.

Aber schau selbst – so sieht unser Schmuckstück momentan aus:

Der ganze Vorderwagen ist beschädigt. Vor allem die seltene Chromstoßstange, der Kofferraumdeckel (Motor ist hinter dem Fahrersitz) und ganz bitter – die Klappscheinwerfer.
Außerdem hat das Batteriegehäuse, das sich im Kofferraum befindet, auch einen Schlag bekommen. Ob auch die Batteriezellen beschädigt sind, wissen wir noch nicht.

 

Noch können wir den Schaden nicht abschätzen. Nach dem Bericht unseres Kollegen rollte er mehr auf den Vordermann als dass er fuhr. Also nur mit geringer Geschwindigkeit. Trotzdem sieht der Vorderwagen ziemlich deformiert aus. Vermutlich auch deswegen, weil der Porsche 914 vorne sowieso einen Kofferraum, auf neudeutsch „Frunk“,  besitzt. Blöderweise ist bei unserem dort auch einen Teil der Batterie verbaut.

Die etwas andere Restaurierung

Bei einem „normalen Oldtimer“ (wann gibt´s den schon?) ist eine Restaurierung nach einem Unfall schon aufwendig genug. Denn nicht zu vergessen – wir reden von einem Auto aus den 70ern, bei dem es vermutlich schon in den 90ern Engpässe an Ersatzteilen gab. Jetzt aber ist die Ersatzteilsuche oft sehr aufwendig und der Suchradius muss deshalb international ausgeweitet werden. Das wiederum kostet Zeit und Geld.

Die erste Hürde haben wir schon genommen: Bestimmung eines Gutachters. Das ist definitiv nicht einfach bei diesem Einzelstück. Denn gewöhnliche Gutachter können vielleicht noch einen Oldtimer beurteilen. Aber einen E-Oldtimer nicht. Dafür gibt es einfach noch zu wenige davon.

Doch unsere Versicherung war sehr kooperativ und beauftragte den einzigen wirklich kompetenten Gutachter, nämlich das Unternehmen, das dieses Auto gebaut hat.

Ein zweiter Gutachter muss hinzugezogen werden, der das Gutachten prüft. Das ist üblich, wenn der Schaden eine gewisse Summe überschreitet. Davon müssen wir leider ausgehen.

Wir hoffen nicht, dass der zweite Gutachter für uns ein Problem wird. Er kann vernünftigerweise nur in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. Dort steht das Auto nun auch und es wird den 914E später wieder in Topform bringen.

Jetzt warten wir gespannt auf das Gutachten und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für uns. Denn wie gesagt, der Terminkalender ist von April bis Ende Oktober gut gefüllt und wir hoffen sehr, dass wir noch einige davon wahrnehmen können. Dann heißt´s wieder: Game on!

Updates folgen

Damit endet auch schon dieser Blog-Artikel. Der kürzeste auf dieser Seite. Doch wir sind alle immer noch ein wenig sprachlos.

Natürlich krempeln alle Beteiligten die Ärmel hoch und helfen, damit der Porsche 914E bald wieder Menschen begeistern (oder entsetzen 😉) kann.

Wir werden berichten. Stay tuned!

 

Elektrifizierung adelt Klassiker: Wie der Porsche 914E die Oldtimer-Szene aufmischt

Oldtimer stehen vor einem Paradigmenwechsel, der die Liebhaber klassischer Automobile vor neue Herausforderungen stellt. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein nehmen an Bedeutung zu. Besitzer historischer Fahrzeuge sind mit steigenden Betriebskosten, aufwendigen Reparaturen und einer schwindenden Expertise für die Instandhaltung konfrontiert. Zudem droht die Gefahr, dass die Begeisterung für diese automobilen Zeitzeugen in der jüngeren Generation verblasst.

Foto: ©Photofelzi „Rallye&More“.

In diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation haben wir es 2023 gewagt: Mit der Elektrifizierung eines Porsche 914 haben wir nicht nur ein technisches Experiment gewagt, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen. Seit Anfang 2024 präsentiert die Stiftung meistro dieses Fahrzeug auf Oldtimerrallyes und Veranstaltungen, wo die Diskussionen über die Zukunftsfähigkeit klassischer Automobile anregt. „Elektrifizierung adelt Klassiker: Wie der Porsche 914E die Oldtimer-Szene aufmischt“ weiterlesen

Ein Klassiker mit nostalgischem Chromglanz und Hightech braucht besondere Aufmerksamkeit

Ein leises Surren statt des gewohnten Boxerklangs. Der Porsche 914E, ein Elektro-Oldtimer, rollt in die Werkstatt. Nach einer intensiven Saison steht nun die Wartung an. Doch wie pflegt man einen Klassiker mit Zukunftstechnologie?

Ein Jahr voller Abenteuer

Unser 914E hat im vergangenen Jahr viel erlebt: Rallyes, Ausstellungen, Probefahrten – der Elektro-Porsche war stets im Einsatz. Als Blickfang auf zahlreichen Veranstaltungen zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Interessenten durften das einzigartige Fahrgefühl bei Probefahrten erleben. Doch nun zeigen sich die Spuren der intensiven Nutzung. Eine gründliche Wartung ist unerlässlich, um für die kommende Saison gerüstet zu sein.

Die logistische Herausforderung

Die erste Hürde ist bereits die Logistik. Das Spezialisten-Team, das den Umbau durchführte, sitzt 600 Kilometer entfernt. Eine schnelle Wartung vor Ort ist somit ausgeschlossen.

Hier kommt Johannes Boddien von Voltimer ins Spiel. Als Generalunternehmer hinter der Elektrifizierung übernimmt er den Transport. Per Anhänger geht es von unserem Standort nördlich von München zur Fachwerkstatt. Eine Reise, die den 914E selbst zum Passagier macht. „Ein Klassiker mit nostalgischem Chromglanz und Hightech braucht besondere Aufmerksamkeit“ weiterlesen

Dezember. Winterschlaf und Zeit für Geschichten rund um den Porsche 914

Wer selber einen Oldtimer hat, leidet in der Zeit, in der das Auto abgemeldet und trocken in einer Garage überwintert. So wie wir.

Doch auch diese Zeit ist wichtig für das Auto. Wir werden unserem Porsche 914E eine umfangreiche Wartung gönnen. Denn wir haben den Kleinen in dieser Saison hart dran genommen: Baden Classic, New Mobility, Schauinsland Classic, 10 Seen Classic … um nur ein paar der Einsätze zu nennen.

Unser Porsche 914 E während der 10 Seen Classic

Also werden wir Akku, E-Motor und die Elektronik überprüfen lassen. Die Bremsen werden nachgestellt und wir werden ein paar weitere Wartungen erledigen. Vom USB-Anschluss fürs Smartphone bis hin zum Tacho, der schneller anzeigt als das Auto fährt.

Unser Ziel – Ende März ist der 914E wieder auf der Straße und bereit zum nächsten Einsatz. Der wird uns Richtung Hannover führen. Mehr verraten wir dann aber erst in drei Monaten. „Dezember. Winterschlaf und Zeit für Geschichten rund um den Porsche 914“ weiterlesen

50.000.000 Kontakte für Stiftung meistro – auch dank des 914E

50 Mio. Kontakte hat die Stiftung meistro 2024 in etwa geschafft. Ein Drittel davon machte unser automobiler Botschafter aus, mit dem wir von April bis Oktober auf Reisen waren: ca. 17 Mio (bei 50 TKP online und offline).

By the way – hätten all diese Kontakte als Medialeistung bezahlen müssen, würde das die Stiftung 1 Mio. EUR kosten. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit lohnt sich also, wenn man etwas zu sagen hat.

Wo immer es organisatorisch möglich war, stand der grüne Oldie am Start und sorgte für Aufsehen. Der Satz „Hä? Ich höre nix vom Boxermotor“  war oft das Intro zu einem interessanten Dialog.

Dem stellten wir uns mutig, denn nicht alle konnten das nachvollziehen: einen seltenen Oldtimer auf E-Auto umzubauen. Damit verlor er das Historien-Kennzeichen und gewann es Elektro-Kennzeichen. Sehr viel mehr ist übrigens äußerlich vom Original nicht zu unterscheiden.

Spannend war, dass selbst die größten Kritiker genau wissen wollten, was wir warum gemacht haben. Vielleicht auch deshalb, weil das eventuell eine Möglichkeit für die Zukunft sein könnte, einen Oldtimer noch fahren zu dürfen. Nach den Gesprächen gab es mehr Verständnis und teilweise sogar Zustimmung. Auch interessant war, dass es in München während einer Oldtimerrallye die meiste Zustimmung gab. Gerade da hätte ich das nicht erwartet.

Foto: ©Photofelzi „Rallye&More“.

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Dank des 914E stand die 10 Seen Classic Rallye unter Strom

Der 13. Oktober war der krönende Abschluss unserer Rallye-Saison, die wir mit dem 914E gefahren sind. Wir waren häufig im Einsatz und haben an mehreren Oldtimer-Rallyes, Ausfahrten und Veranstaltungen teilgenommen.

Es lief immer gut, auch wenn wir bei weiten Strecken (über 240 km Tagesstrecke) Zeit durch Nachladen verloren haben. Oft schafften wir es „in einem Rutsch“ bis ans Ziel und waren von unserer Restreichweite meist über 20 %.

So auch bei der 10 Seen Classic Rallye, die uns an 10 Seen im bayerischen Voralpen-Gebiet vorbeiführte. „Dank des 914E stand die 10 Seen Classic Rallye unter Strom“ weiterlesen

Hole in one – mit einem Golfturnier vier gemeinnützige Stiftungen unterstützen.

Wer ein Ass schlägt, ist ein Glückspilz – oder Könner seines Fachs. Letzteres trifft auf die STIFTUNG meistro zu, die am 26. September 2024 bereits zum zweiten Mal ein Charity-Golfturnier in Ingolstadt veranstaltete.

Mit dabei – der Porsche 914E als kleine Attraktion. Er stand gemeinsam mit anderen E-Fahrzeugen auf dem Vorplatz des Clubhauses – bereit für Interessiere zu einer Probefahrt.

Die fand auch oft statt. Mal fuhren die Teilnehmer, mal fuhr ich. Doch eines war am Ende immer gleich: Unsere Gäste stiegen alle mit einem breiten Grinsen aus dem Oldtimer.

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Ohne die Firma VOLTIMER gäbe es den 914E nicht. Wir haben mit dem Inhaber Johannes Boddien gesprochen.

Steff Neukam, der CEO der Stiftung meistro, war die meiste Zeit seines Berufslebens Inhaber und Geschäftsführer einer Werbeagentur. Kein Wunder also, dass er in seiner neuen Rolle sofort an „Guerilla Marketing“ dachte, als es darum ging, die Stiftung bekannt zu machen. Denn „normale“ Werbung darf eine gemeinnützige Stiftung nicht machen.

Schnell kam dem Oldtimerfreund Neukam der Gedanke, etwas in der Szene provokantes zu tun: nämlich einen seltenen Klassiker so umzurüsten, dass er CO₂-neutral fährt. Das sogar bei Oldtimer-Rallyes, die es von Frühjahr bis Herbst überall gibt.

Der erste Mann, mit dem er darüber sprach, war der Inhaber von VOLTIMER GmbH, Johannes Boddien. VOLTIMER hat sich 2016 als Unternehmen auf die Umrüstung von Klassikern auf E-Antriebe spezialisiert und fungiert dabei als Generalunternehmer sowie Projektleiter. Prinzip: One face to the customer.

Johannes Boddien, VOLTIMER GmbH

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Da schau her: Der 914E ist der erste E-Oldtimer bei der Schauinsland Klassik

Als wir in die Freiburger Messehalle 6 einrollten, roch es vertraut nach ungefiltertem, feinsten Super-Kraftstoff, nachdem er seiner Bestimmung gefolgt war. Den ein oder anderen Motor hörte man in der großen Halle noch aufheulen, bis die Autos in Reih und Glied standen und auf ihren Start warteten.

Von unserem Porsche 914E war nur ein leichtes Summen zu hören, als wir unser Auto abstellten. Manche trauten ihren Ohren nicht – ein Mittelmotor-Boxer-Targa ohne den vertrauten Sound?

Und schon waren wir im Gespräch mit zahlreichen Interessenten. Begonnen mit der DEKRA, die das Auto nach kurzem Check technisch für rallyetauglich bewertete und natürlich mit zahlreichen anderen Oldtimer-Enthusiasten.

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Vom Boxermotor zum Elektroantrieb

Als gemeinnützige Stiftung, die sich für den Naturschutz und regenerative Energien engagiert, brauchten wir etwas, das uns ins Gespräch bringt. Werbung für die Stiftung machen, wie es Wirtschaftsunternehmen können, dürfen wir nicht.

Also waren wir kreativ und eine der Ideen war ein Oldtimer mit Elektroantrieb. Denn das ist etwas, was es noch nicht so häufig gibt und was definitiv ein Thema ist, über das man spricht. Das funktioniert übrigens prächtig, wie wir bereits feststellen durften.

Der Umbau hatte es in sich

Heute sagen wir, dass im Grunde nur der alte Motor, das Getriebe und der Tank mit einem Elektromotor und einem Akku ersetzt wurde. Der Rest ist so wie das Auto schon 1973 auf den Straßen unterwegs war. Das stimmt natürlich.

Trotzdem war’s ein wenig komplizierter. Wir haben hier eine fünfminütige Dokumentation über den Umbau, in dem die Experten zu Wort kommen. Beauftragt haben wir die Firma VOLTIMER, die den kompletten Umbau gemanagt hat. Die Technik übernahm die Firma ESDI in Bielefeld.

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