Wer selber einen Oldtimer hat, leidet in der Zeit, in der das Auto abgemeldet und trocken in einer Garage überwintert. So wie wir.
Doch auch diese Zeit ist wichtig für das Auto. Wir werden unserem Porsche 914E eine umfangreiche Wartung gönnen. Denn wir haben den Kleinen in dieser Saison hart dran genommen: Baden Classic, New Mobility, Schauinsland Classic, 10 Seen Classic … um nur ein paar der Einsätze zu nennen.
Also werden wir Akku, E-Motor und die Elektronik überprüfen lassen. Die Bremsen werden nachgestellt und wir werden ein paar weitere Wartungen erledigen. Vom USB-Anschluss fürs Smartphone bis hin zum Tacho, der schneller anzeigt als das Auto fährt.
Unser Ziel – Ende März ist der 914E wieder auf der Straße und bereit zum nächsten Einsatz. Der wird uns Richtung Hannover führen. Mehr verraten wir dann aber erst in drei Monaten.
Etwas 914er-Geschichte
Der 914 wurde im selben Jahr vorgestellt, in dem die erste bemannte Mondlandung stattfand – 1969. Dies unterstreicht, wie sehr der 914 ein Kind seiner Zeit war, einer Ära voller technischer Innovationen und gesellschaftlicher Umwälzungen.
Liebevoll „Volksporsche“ genannt, wurde der Wagen in vier Serien von 1969 bis 1976 gebaut. Er kostete, je nach Serie und Modell, zwischen 19.000 DM und 34.350 DM.
Unserer wurde 1973 ursprünglich als Porsche 914 2.0 (Serie 3) gebaut. Er lief mit einem 2 Liter Boxermotor, der ein wenig nach VW Käfer klang. Allerdings wesentlich sportlicher. Die besten Fahrwerte hat unser 914 als E-Version aber jetzt – leistungsgesteigert, verstärkt und vollkommen alltagstauglich. Freilich ohne Käfer-Sound, dafür mit einem leisen Summen des Elektroantriebs.
In den 70ern waren die Autos bunt. Es gab alle Farbvariationen und oft auch sehr auffällige Lackierungen. Auf der Seite des Hamburger Porsche 914 Club konnte ich eine Farbtabelle finden. Sie zeigt, warum die Autos aus der 70ern heute noch so beliebt sind. Alleine beim 914er konnte man aus 35 verschiedenen Farben wählen.
35 Farben zur Auswahl:

Heutzutage hat man den Eindruck, es gibt nur noch weiße, schwarze und graue Autos. Schaut man bei Tesla vorbei, so werden fürs Model 3 beispielsweise gerade mal 6 Farben angeboten. Zwei mehr als vor kurzem. Aber eben keine 35, wie beim Porsche 914. Unserer ist übrigens „irischgrün“.
Porsche 914-8 für Ferry Porsche zum Geburtstag
Den VW-Porsche gab es überwiegend mit einem 4-Zylinder Motor. Seltener in der Variante mit 6 Zylindern und nur zweimal mit einem satten 8 Zylinder Motor.
Diese beiden Autos waren Sonderanfertigungen für Ferry Porsche zu seinem 60. Geburtstag. Beide hatten den Motor aus dem Porsche 908er Rennwagen eingebaut. Der eine etwas reduziert als zugelassene Straßenversion und der andere offen als Rennversion. Leider ist nicht überliefert, ob es diese Autos noch gibt.
Der Jägermeister Porsche 914
Im Jahr 1972 begann eine orange Revolution auf den Rennstrecken Europas. Eckhard Schimpf, ein junger Journalist und Hobby-Rennfahrer, überzeugte seinen Cousin Günter Mast, den Chef von Jägermeister, ein Rennteam zu sponsern. Der erste Wagen des Teams? Ein Porsche 914/6 GT, der hastig von grün auf orange (Logo-Farbe des Kräuterlikörs) umlackiert wurde, damit das Auto mehr auffiel. Hat geklappt und diese schnelle Entscheidung war der Anfang vieler sogenannter Jägermeister Autos.

Dieser 914/6 GT war kein gewöhnliches Auto. Mit seinem auf 220 PS gebrachten Zweilitermotor und einem Gewicht von nur 840 kg war er eine echte Rakete auf Rädern. Schimpf pilotierte den Wagen in den Saisons 1972 und 1973 zu beeindruckenden Erfolgen. In 26 Rennen holte er 8 Siege, darunter einen denkwürdigen Triumph beim KAC-Rennen auf der Südschleife des Nürburgrings.
Doch das Highlight war seine atemberaubende Rundenzeit von 9:32,7 Minuten auf der berüchtigten Nordschleife – eine Zeit, die selbst heute noch Respekt einflößt. Der kleine orange Porsche mit dem Hirsch auf der Haube wurde schnell zum Publikumsliebling und legte den Grundstein für drei Jahrzehnte Jägermeister-Racing.
Nach seiner Glanzzeit verschwand der 914/6 GT für Jahre von der Bildfläche, bis er 2005 in Florida wiederentdeckt wurde. Nach einer aufwändigen Restaurierung steht er heute wieder in seinem vollen orangen Glanz da – ein lebendiges Stück Renngeschichte und der Beginn einer Ära, in der Jägermeister-Orange die Rennstrecken dominierte.
Mit dem Weihnachtsgeld den Porsche 914 von Herbert Grönemeyer kaufen
1984 brachte Herbert Grönemeyer den Song „Mambo“ heraus. Er besang die frustrierenden Erlebnisse eines Autofahrers bei der Parkplatzsuche.
Ein frustrierter Autofahrer ist er aber nicht, ganz im Gegenteil. Er ist ein Freund des Altblechs und hat einige schöne Oldtimer in seinem Besitz. Von einem will er sich heuer trennen – seinem blauen Porsche 914-6.

Noch ist das Inserat des Händlers (inklusive Video) online und wer noch etwas Geld übrig hat, erhält hier ein Auto mit Geschichte. Und ein Spaßmobil, dem wir nächstes Jahr gerne mal begegnen würden.
Porsche 914-E der Stiftung meistro
Unser „Sondermodell“ gibt es als straßenzugelassenes E-Auto auch sehr selten. Mir ist kein weiteres Modell bekannt. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass es noch welche gibt. Das wollte ich an dieser Stelle nur nochmal gesagt haben 😉
Wir werden auch in 2025 mit diesem besonderen Auto viel unterwegs sein. Wenn Sie als Influencer, Presse oder Veranstalter uns mit diesem Auto gerne dabei haben möchten, dann melden Sie sich gerne bei uns.
Allen Lesern dieses Blogs und Gönnern der Stiftung meistro wünschen wir für 2025 alles Gute, viel Gesundheit und Glück. Wir sehen uns!